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1326. Juni 27. Breslau (actum et datum) in nostro generali capitulo.

V kal. Jul.

Heinrich von Baruth Propst, Heinrich Archidiakon, Walther Scholastikus und das ganze Breslauer Domkapitel bestätigen den undatirten Stiftungsbrief ihres Neisser Bürgers Bertold Vulleschussel (Fullschüssel) folgenden Inhalts: Bertold genannt Vullschussel, Neisser Bürger, bekennt, an der Wand der St. Jakobskirche in Neisse eine Kapelle auf seine Kosten erbaut zu haben, der er mit Zustimmung seiner Ehefrau und seiner Erben zu seinem Seelenheil als jährliche Ausstattung von seinen Gütern verleiht im Dorfe genannt Glumpenglow (Glumpenau) bei Neisse 7 Mk. jährlichen Zins auf den Gütern daselbst zum Unterhalt des Priesters, der persönlich in Neisse Residenz zu halten hat. Von diesen 7 Mk. hat derselbe dem Pfarrer als dem Parochus jährlich 1 Mk. abzugeben, und auch sonst darf er die Rechte des Pfarrers nicht beinträchtigen. Das Präsentationsrecht bei einer Vakanz behält Berthold sich und seinem Geschlecht vor.

Z.: Nicholaus Propst und Hermann Dechant an der Breslauer Kreuzkirche, Konrad Offizial, Heinrich von Droguz, Magister Goscho, Pascho Archidiakon von Liegnitz, Heinrich von Jescotil (Jäschgüttel), Heinrich der Aeltere von Wirbna (Würben), Tammo Quaz Pfarrer von Neisse, Stancho, Jakob de Bosonio (Pressburg), Cunczco von Salchow, Stephcho von Wirbna, Breslauer Domherren.


Or. im Breslauer Staatsarchiv Neisse Kollegiatstift 21 mit dem an Pergamentstreifen hängenden länglichen Kapitelssiegel, darstellend das Haupt Johannes d. T., in dunkelgrünem Wachs; vgl. Pfotenhauer, Schlesische Siegel S. 16.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.